Viele meiner Bekannten und Kollegen haben sich über die neue Ribbon Navigation beschwert, die Microsoft mit Office 2007 eingeführt hat. Und auch ich musste mich am Anfang umgewöhnen. Mit der neuen „Wave14“ Produktfamilie wird das „Ribbon“ in alle anderen Bereiche von Office Einzug halten, in SharePoint 2010, Workspace 2010 und sogar OneNote 2010. Obwohl ich der Ansicht bin, dass es nach einer Phase des Lernens das Arbeiten wirklich erleichtert ist es so, dass in vielen großen Unternehmen genau diese Lern- und Umgewöhnungsphase der Einführung von Office 2007 im Weg steht. An vielen Stellen wurden die hohen Kosten für Schulungen und die Effizienzverluste in der Einführungsphase gescheut.
Ich möchte an dieser Stelle auf einen Artikel von Jensen Harris hinweisen, der die Geschichte und die Gründe der Einführung des „Ribbons“ schildert. Besonders die Power Point Präsentation, die man hier finden kann, möchte ich empfehlen, da sie sehr schön die Evolution der Taskbars und Toolpanes bebildert, eine Reise in die Vergangenheit…
Ich hab mich immer noch nicht dran gewöhnen können… Man findet sich zwar im Laufe der Zeit halbwegs zurecht, aber einige speziellere Funktionen suche ich immer noch ewig. Für Neulinge ist Ribbon vielleicht gut, für alle anderen, die aus der „alten Office Welt“ kommen, wirds wohl in Teilen auch weiterhin ungewohnt und umständlich bleiben.
Es gibt natürlich immer Umgewöhnungsphasen, wenn etwas völlig umstrukturiert wird.
Aber Office 2003 war nicht mehr zeitgemäß und ein effektives Arbeiten war nicht mehr möglich. Wäre eine andere Firma als ausgerechnet Microsoft mit Millionen von Benutzern Vorreiter des Ribbons gewesen, wäre ganz sicher irgendwann die Frage gekommen:“Und warum macht Microsoft sowas nicht? Das ist doch alles viel einfacher.“
Ich bestreite den erhöhten Schulungsbedarf, als Office-Trainerin weiß ich, dass Office 2007 sehr schneller für Mitarbeiter durchschaubar ist, als es die älteren Office-Versionen jemals waren. Eine Umstiegsschulung für Office 2007 kostet vielleicht 2 intensive Tage des Trainings für Mitarbeiter, eine Umstiegsschulung von Office 2000 auf 2003 brauchte wesentlich mehr Zeit. Neue Funktionen wurden meist nicht gefunden und ich kann mich noch gut an den Aufschrei all derer erinnern, die Monate brauchten, bis sie mit der „neuen“ Seriendruckfunktion in Office 2003 zurecht kamen.
Ich möchte nicht wissen, wie viel Arbeitszeit diese Umstiege gekostet haben. Wenn Arbeitgeber ein wenig mehr in die Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter investieren würden, egal ob für Office 97 oder demnächst Office 2010, würde sehr viel Zeit und Geld gespart werden. Und das wichtigste: Die Mitarbeiter würden sich wesentlich wohler fühlen, weil die Arbeit schneller und effektiver wäre.
Arbeitgeber nutzen sehr gern die vielen Office-Foren, bzw. lassen sie nutzen. Aber bitte dann doch lieber nicht während der Arbeitszeit, da ist ja das Internet nicht erlaubt, sondern wenn ein Mitarbeiter im Dienst Probleme hat, dann soll er doch bitte in seiner Freizeit die dienstlichen Probleme lösen, auch wenn es mal wieder etwas länger dauert. In meinen beiden Foren lösen wir zu 80% keine Freizeitprobleme, sondern Firmenprobleme und das kostenlos, nicht den Arbeitgebern zuliebe, sondern weil ein Arbeitgeber die Hilfe verweigert.
Mit freundlichem Gruß
Ursula Eilers
Leider wird die Weiterbildung als nicht so wichtig angesehen solange der „Laden läuft“. Die Mitarbeiter müssen sich dann halt selbst drum kümmern, für Probleme eine Lösung zu finden. Ganz egal, ob es mit ausreichend Schulung vielleicht doch weniger Probleme gäbe bzw. Probleme schneller gelöst werden könnten. In den meisten Fällen ist die Sichtweise einfach zu eingeengt und kurzsichtig…