…es gibt einen Satz, an den ich mich derzeit immer wieder erinnert fühle, und zwar „…die Hand für etwas ins Feuer legen…“
Ich habe den Begriff gegoogelt und habe dabei erfahren, das die Begrifflichkeit etymologisch von dem mittelalterlichen Brauch kommt, das der Beschuldigte vor Gericht ein glühendes Eisen eine bestimmte Strecke tragen musste, ohne dabei verletzt zu werden um seine Unschuld zu beweisen, ein Gottesgericht sozusagen… Ich denke bei diesem Ausspruch immer an Gaius Mucius Scaevola, der im antiken Rom bereit war seine Hand für seine Überzeugung/seine Heimat verbrennen zu lassen.
Bei mir drängt sich dieser Spruch derzeit immer in das Gedächtnis, wenn ich hoch komplexe Auswertungen mache, die dann als Grundlage für sowohl strategische als auch operative Entscheidungen dienen. Mein Problem dabei ist, das ich zwar alles mit einem mir möglichen Höchstmaß an Akribie und Akkuratesse erstelle, aber ich dennoch häufig der einzige bin, der die Berechnungen nachvollziehen kann und damit auch überprüfen kann. Obwohl mir niemand die Frage stellt und sich noch nie ein wirklich gravierender Fehler im Nachhinein heraus gestellt hat, so stelle ich mir immer wieder mal für mich selbst die Frage, ob ich für die Zahlen die ich den Entscheidern liefere meine Hand ins Feuer legen würde. Bisher konnte ich die Frage für mich immer mit „Ja“ beantworten und in den seltenen Fällen, in denen ich mir unsicher war, habe ich auf diese Unsicherheit der Validität der Daten hingewiesen.
Die Frage ist aber eher was werde ich tun wenn ich diese Frage mit „Nein“ beantworten muss? Das ist wahrscheinlich eine Frage die sich jeder Controller in seiner beruflichen Laufbahn mal stellen muss…
sozusagen die controllerische Gretchenfrage…
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